Dieser Beitrag ist zuerst im Swiss Dental Journal SSO 6/2022 erschienen. Er wurde für den HIN Blog leicht überarbeitet.Auch kleine Unternehmen wie ärztliche und therapeutische Praxen können Opfer eines Hackerangriffs werden. IT-Sicherheitsexperte Uwe Gempp erklärt im Interview, wie Praxisinhaber die Sicherheit der Patientendaten verbessern können.
Uwe Gempp, im Frühling wurden im Kanton Neuenburg in mehreren Arztpraxen Computer gehackt und Patientendaten gestohlen. Die Angreifer drohten, die Daten zu veröffentlichen, und erpressten die Praxisinhaber. Wie kann es sein, dass eine kleine Einzelpraxis ins Visier von Hackern gerät?
Auch kleine Firmen sind häufig von solchen Angriffen betroffen. Die Hacker suchen nicht zielgerichtet, sondern automatisiert und rund um die Uhr nach Schwachstellen. Hat der Angreifer einmal Zugang zum System, prüft er, welche Opfer einen grossen Gewinn versprechen. Bei einer Praxisinhaberin hofft er auf eine hohe Zahlungsbereitschaft, weil die Veröffentlichung von Patientendaten dem Ruf der Praxis schadet.Offenbar haben die betroffenen Praxen alle die gleiche Software für elektronische Patientenakten verwendet. Wie kann ich mich informieren, ob eine Software sicher ist?
Als Laie ist das schwierig zu beurteilen. Sie können aber den Hersteller ihrer Praxissoftware fragen, welche Sicherheitsmassnahmen er regelmässig durchführt, um Schwachstellen zu erkennen und zu beheben. Es gibt entsprechende Zertifizierungen, die bekannteste ist die Normreihe ISO/IEC-27000. Fragen Sie nach einem entsprechenden Nachweis.Uwe Gempp ist CSO & IT-Architekt bei HIN