2020 wurde das Gesundheitswesen auf eine harte Probe gestellt. Viele Abläufe mussten im Krisenmodus beschleunigt oder virtualisiert werden. Dabei wurde der Bedarf an sicheren digitalen Lösungen besonders spürbar. Dies beeinflusste wesentlich die Aktivitäten von HIN während des Jahres. Dies und mehr erfährt man im aktuellen Geschäftsbericht, der soeben erschienen ist. Er widmet sich dem Wert «sicher».
Einen ersten Sondereffort zur Unterstützung der Gesundheitsfachpersonen leistete das Team von HIN bereits während der «ersten Welle» der Corona-Pandemie im Frühjahr. Die teils prekäre Versorgungssituation führte dazu, dass der Bedarf an ortsunabhängig erbrachten medizinischen und therapeutischen Dienstleistungen sprunghaft zunahm. Mit dem Service HIN Talk Video konnte den Gesundheitsfachpersonen rasch eine sichere und datenschutzkonforme Videotelefonie-Lösung zur Verfügung gestellt werden. Ob bei der Anamneseerhebung, für Beratungen auf Distanz oder in der interprofessionellen Zusammenarbeit – nach wie vor wird eine grosse Zahl von Gesprächen im geschützten virtuellen Rahmen von HIN Talk Video geführt.
Rasch zeigte sich auch, dass manche – noch auf Papierformularen oder Fax basierenden – Abläufe im Gesundheitswesen nicht krisentauglich sind. Im weiteren Verlauf durfte HIN den Bund bei verschiedenen der Bekämpfung der Pandemie dienenden Digitalisierungsvorhaben unterstützen. Dabei zeigte sich verschiedentlich der Nutzen, welchen die weite Verbreitung von HIN Anschlüssen stiftet. Neue Lösungen können so in kürzester Zeit der HIN Community und damit einer grossen Zahl von Nutzern zugänglich gemacht werden. Seit März 2020 können beispielsweise Covid-19-Fälle dem Bund per HIN Mail gemeldet werden. Zuvor musste das Meldeformular ausgedruckt und per Post oder Fax ans BAG gesendet werden. Seit November 2020 werden Schnelltest- wie auch klinische Befunde via neues BAG-Meldeportal übermittelt. Als Login dient dabei die HIN Identität.
Sichere Authentisierung steigert Nutzen der SwissCovid-App
Ebenfalls seit November 2020 können Leistungserbringer mit ihrem HIN Login auf die Covidcode-Applikation des Bundes zugreifen. Sie generieren damit Covidcodes für positiv getestete Patienten, welche diese in ihre SwissCovid-App eingeben, um ihre Kontakte zu warnen. So konnte ein Flaschenhals im Contact Tracing beseitigt und der Nutzen der SwissCovid-App deutlich gesteigert werden. Damit auch Leistungserbringer (beispielsweise Apotheken oder Testcenter), die noch nicht Mitglied der HIN Community sind, diese pandemiebezogenen Dienste nutzen können, hat HIN mit dem BAG die sogenannte HIN COVID-ID entwickelt. Diese basiert technisch auf der HIN Identität und wird für die Dauer der Pandemie kostenlos abgegeben.
Krisen bringen meist auch Chancen mit sich. Die Verantwortlichen bei HIN hoffen, dass sie mit ihrem Engagement nicht nur einen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Pandemie, sondern darüber hinaus auch zu einer nachhaltig nutzenstiftenden Digitalisierung im Schweizer Gesundheitswesen leisten konnten.
HIN entwickelt sich trotz Pandemie erfreulich
HIN hat sich 2020 in einem pandemiebedingt schwierigen Umfeld behauptet. HIN konnte per Ende Jahr rund 3100 Neukunden gewinnen. Der Umsatz konnte gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Die HIN Community soll auch im laufenden Jahr – dem 25. seit der Gründung 1996 – weiter wachsen.
Um ihrem Status als Branchenstandard für sichere Kommunikation gerecht zu werden, optimierte HIN bestehende Services und lancierte parallel dazu neue. Zum einen wurde der Versand von verschlüsselten E-Mails an Empfänger ohne HIN Anschluss mit dem Service HIN Mail Global vereinfacht. Zum anderen brachte das Unternehmen eine sichere Messenger-App (HIN Talk), eine elektronische Signierlösung (HIN Sign) sowie einen datenschutzkonformen Cloud-Speicher (HIN Filebox) heraus.
Verstärktes Bildungs-Engagement mit der HIN Academy
Ebenso wurde das Bildungs-Engagement ausgebaut und zu diesem Zweck die HIN Academy gegründet. Dies mit dem Ziel, Gesundheitsfach- und Hilfspersonen wichtige Grundlagen im Bereich Datensicherheit und Security Awareness zu vermitteln. In Zeiten, in denen das Gesundheitswesen auf eine harte Belastungsprobe gestellt wird und für viele Angestellte Homeoffice zur Normalität geworden ist, ist ein geschärftes Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeitenden wichtiger denn je.