Meldung von Covid-Impfdaten direkt aus dem Primärsystem

Je mehr Impfstoff gegen Covid-19 verfügbar ist, desto stärker werden ambulante Leistungserbringer in die nationale Impfkampagne einbezogen. Um die Ärzteschaft dabei administrativ zu entlasten, stellt AD Swiss eine Lösung bereit, mit der Covid-Impfdaten direkt aus dem Primärsystem ans BAG gemeldet werden können. Was es damit auf sich hat, verrät Peer Hostettler, Leiter Vertrieb AD Swiss und Mitglied der Geschäftsleitung von HIN.

 

HIN: Die AD Swiss ist daran, die Übermittlung von Impfdaten ans BAG zu vereinfachen. Was hat es damit auf sich?

Peer Hostettler: Die Ärzteschaft hatte bereits vor Covid-19 alle Hände voll zu tun, nun ist sie auch noch bei der Bewältigung der Pandemie zusätzlich gefordert – etwa durch die bevorstehende Ausweitung der Impfkampagne auf ambulante Leistungserbringer. Dabei wollen wir die Ärztinnen und Ärzte so stark wie möglich entlasten – dafür setzen wir uns als ärzteeigener Anbieter ein.

 

Was kann AD Swiss zur Vereinfachung beitragen?

Bereitstellung und Übermittlung von Daten ist unser Kerngeschäft, darin haben wir eine einzigartige Expertise. Daher ist es für uns klar, dass wir dort etwas beitragen können und wollen. Medizinische Daten müssen nicht nur sicher übermittelt werden, sondern wenn immer möglich in einem Format, das eine einfache Weiterbearbeitung und Nutzung erlaubt. Dafür setzen wir auf offene Schnittstellen und standardisierte Austauschformate. Wenn dieser Austausch dann noch automatisiert erfolgen kann, sind wir bei einer echten Vernetzung der Systeme. Und damit bei einer signifikanten Entlastung der Akteure.

 

Wie funktioniert die vereinfachte Übermittlung der Impfdaten?

Wir haben einen bestehenden Service der AD Swiss, das AD Swiss Convenience Interface (ADS CI), um die Funktion der Impfdaten-Übermittlung erweitert. Damit können Ärztinnen und Ärzte neben eZuweisungen oder eRezepten neu auch Covid-Impfungen aus ihrer Praxissoftware heraus erfassen und an das Impfmonitoring des Bundes übermitteln. Das Primärsystem sendet hierfür die aggregierten Daten an das ADS CI. Von dort werden die Daten sicher ans BAG-Monitoring übermittelt. Das ADS CI generiert zudem einen Impfnachweis für den Patienten mit allen vom BAG vorgegebenen Daten und liefert diesen an das Primärsystem zurück. Die Ärztin oder der Arzt kann diesen dann der Patientin oder dem Patienten aushändigen.

 

Was müssen Leistungserbringer unternehmen, welche die Lösung einsetzen wollen, und kostet das etwas?

Den Nutzern entstehen seitens AD Swiss keine Kosten – abgesehen vom HIN Anschluss, den es für die Authentisierung beim ADS CI braucht und den ja die meisten bereits haben. Da die Schnittstelle zum ADS CI allen Anbietern von Primärsystemen offensteht, werden bald weitere Anbindungen hinzukommen. Ärztinnen und Ärzte fragen daher betreffen Verfügbarkeit und Kosten am besten bei ihrem Softwareanbieter nach.

Update (Stand 26.08.2021): Anbieter und Kantone

Die Praxissoftwares folgender Anbieter unterstützen die Lösung bereits:

  • Ärztekasse (MediWin CB)
  • Ärztekasse (MediOnline)
  • Vitodata (vitomed)
  • amétiq (siMed)
  • TMR AG (WinMed)
  • Advanced Concepts AG (MedicalConcept)
  • Swisscom Health AG (triaMED)
  • Kern Concept AG (AESKULAP)
  • Compass IT AG (ePaad)
  • Gartenmann Software AG (PraxisDesktop)
Folgende Kantone haben AD Swiss als Meldeeinheit autorisiert:

  • Aargau
  • Basel-Landschaft
  • Basel-Stadt
  • Glarus
  • Graubünden
  • Luzern
  • Obwalden
  • Schwyz
  • Solothurn

 

Weitere Informationen: